Irgendwie hat die Gegend jenseits des Riedbergpasses mit dem Allgäu nicht mehr viel gemeinsam: die österreichische Grenze ist nur 3 Kilometer entfernt und der Dialekt bzw. die Mentalität wird viel mehr vom Vorarlberger „Ländle“ beeinflusst. Noch dazu gilt Balderschwang – die kleinste Gemeinde Deutschlands – als schneereichstes Wintersportgebiet des Allgäus. Die winterlichen Niederschläge scheinen am Riedbergpass hängen zu bleiben … So sind die Skating- und Langlaufloipen legendär, dass man gleich dafür bezahlen muss. Das Skigebiet am Hochschelpen ist überschaubar klein und trotz des lebhaften Tourismus ist noch viel an Idylle übriggeblieben. Ähnlich verhält es sich auch mit den Skitouren-Bergen: die Gipfel flachen vom Allgäuer Hauptkamm Richtung Bodensee hin deutlich ab, sind oft bewaldet und gleichen sanften Almlandschaften.
Eine der höheren Erhebungen ist hier der Siplinger Kopf, direkt über Balderschwang gelegen. Unten führt mäßig steiles, stellenweise ideales Skigelände durch Lichtungen und an Almen vorbei. Dazwischen windet sich ein gewalzter Ziehweg zur Alpe Oberbalderschwang hinauf, der bei Rodlern und Winter-Wanderern besonders beliebt ist. Weiter oben gehen die Schneeschuh- und Skitourengeher über eine lange Rechtsquerung in Richtung des Gipfelaufbaus. Dieser wird entlang einer landschaftlich reizvollen Mulde von bizarren Nagelfluhwänden gesäumt. Je nach Schneemenge kann der aussichtsreiche Gipfel mit oder ohne Skier bestiegen werden.
Wegen der oft geringen Hangneigungen kann die beliebte Skitour auch bei weniger günstigen Lawinenverhältnissen unternommen werden. Der meist gefahrlose Anstieg eignet sich auch für Anfänger oder weniger erfahrenen Skibergsteigern. Der südseitige Aufstieg verspricht den ganzen Tag Sonne und vom Gipfel bietet sich ein phantastischer Rundblick auf den Allgäuer Hauptkamm und die Nagelfluhkette. Im oberen Drittel kann bei entsprechender Motivation zusätzlich der benachbarte Heidenkopf in Kürze bestiegen werden.
Anspruch
Es handelt sich um eine relativ einfache Skitour, die auch für Anfänger und Schneeschuhgänger geeignet ist.
Lawinengefahr
Überwiegend geringe Lawinengefahr. Im oberen Bereich quert man etwas steilere Flanken, die bei großen Neuschneemengen vorsichtig angegangen werden müssen. Die Skitour ist dennoch bis Lawinenstufe 2 – 3 machbar.
Höhenmeter
Ca. 700 Hm
Einfache Distanz
Ca. 3,5 Km
Aufstiegszeit
Ca. 1,5 bis 2 Stunden
Abfahrtszeit
Ca. 45 Minuten
Ausgangspunkt
Am östlichen Ortsrand von Balderschwang (1044 m). Es befinden sich einige Parkplätze am Straßenrand.
Orientierung
Von den Parkplätzen quer über die leicht ansteigende Wiese, bis man auf einen Ziehweg trifft. Hier nach rechts und entlang einer Rechts-Linksschlaufe zur Alpe Oberbalderschwang hinauf. Gelegentliche Abkürzungen über etwas steilere Hänge bieten sich als Varianten an. Kurz vor der Almhütte verlässt man den Weg nach rechts in einen breiten Kessel hinein. Bei einem Wegweiser (hier führt der Weg nach links zum Heidenkopf) zieht eine lange Querung nach rechts zu einem markanten Rücken hinauf. Dieser leitet in die Mulde hinein, die von markanten Nagelfluhwänden gesäumt ist. Der bereits sichbare Gipfel wird von einer Scharte aus in wenigen Metern nach links bestiegen.
Literatur
Skitourenführer Allgäu www.panico.de
Webinfo
Bildgallerie